Urbarer Bürger werden Stromlieferanten
Beispielhafte Elterninitiative nimmt Gestalt an
Am Mittwoch, den 7. Februar 2007 wurden in der Urbarer Grundschule Nägel mit Köpfen gemacht. Sechsundzwanzig engagierte umweltbewusste Bürger gründeten die "Bürgersolar Urbar GbR" und leisteten insgesamt eine Ersteinlage von 69.000.- Euro. Diese Gesellschaft des bürgerlichen Rechts wird auf dem Dach der Grundschule eine Fotovoltaikanlage bauen. Die wandelt dann Sonnenlicht in Strom um, der ins Netz gespeist wird und zwar auch, wenn die Sonne nicht scheint. Der Stromzähler läuft rückwärts und die Gesellschaft erhält pro Kilowattstunde produzierten Strom 49,2 Cent – während man für den Strom den man verbraucht etwa 15 Cent bezahlt. Ein gutes Geschäft, von dem alle profitieren, denn Sonnenstrom macht keinen Dreck. Die Ortsgemeinde Urbar stellt das Schuldach kostenlos zur Verfügung. Für zwanzig Jahre und dem Jahr der Errichtung gibt es eine Abnahmegarantie zum genannten Preis.
Gerd Engel von "Bürgersolar Urbar" erklärte den Interessierten im vollbesetzten Klassenraum das Projekt. Die Initiative ging auf einige Eltern der Grundschulkinder zurück. Karin Küsel-Ferber, ehemalige Elternsprecherin: "Beim Bau der Grundschule haben wir sehr darauf geachtet, dass auch Leerrohre für eine spätere Sonnenenergieanlage eingebaut werden." Neben ihr zählen auch Peter Nebenführ, Udo Knickelmann und Katharina Raue zu den Initiatoren des Gemeinwesenprojektes. Letztere wurde auf der Gesellschafterversammlung für fünf Jahre zur Geschäftsführerin gewählt. Vertreterin ist Karin Küsel-Ferber. Diese Aufgabe wird natürlich ohne Gehalt ausgeübt, damit alles Geld in die Anlage gehen kann.
Nun sucht die Gesellschaft noch weitere Geldgeber die eine Einlage von 500.- bis 10.000.- in die gute Sache investieren wollen, denn je größer die Anlage wird, desto mehr Nutzen bringt sie. Neben den Umweltaspekten und dem Engagement für eine gute Sache, tut der Investor auch etwas für seinen eigenen Geldbeutel. Das eingelegte Geld wird natürlich attraktiv verzinst zurückgezahlt. Alles vertraglich geregelt – versteht sich. Die Anlage hat sich nach einiger Zeit bezahlt gemacht und verdient dann richtig Geld. Am 5. März um 20.00 Uhr findet eine weitere Gesellschafterversammlung in der Schule statt. Dann wird gemeinsam entschieden welche Anlage, in welcher Größe, von wem gebaut wird. Mitte März sollen die Aufträge vergeben werden und in den Osterferien beginnen die Bauarbeiten. Weitere Informationen erhält man bei Katharina Raue (0261/66142)